Artworks
Die Darstellung kostbarer Materialien wie dem reichen Brokat auf dem Antependium des Altars, dem aufwendig geschnitzten gotischen Schrein und der Draperie der Gewänder und Vorhänge mit fein nuancierten Schattierungen und Goldhöhung lässt erkennen, dass der Künstler der flämischen Malerei verpflichtet war. Die schöne Darstellung wurde daher einem flämischen Maler zugeordnet, bis man diese Miniatur nach neuer Forschung der erfolgreichen Werkstatt von Hans Pleydenwurff (c. 1420-1472) und Michael Wolgemut (1434-1519) zugeschrieben hat. Wolgemut heiratete Hans' Witwe und führte die Werkstatt seit 1473 mit Unterstützung von Pleydenwurffs Sohn Wilhelm († 1494). Beide waren exzellente Buchillustratoren, was man an ihren Holzschnitten, z. B. in der berühmten Schedelschen Weltchronik sehen kann. Zumindest Wilhelm Wolgemut ist auch als Buchmaler nachweisbar.
Dieses Blatt dürfte als eigenständiges Andachtsbild bestimmt gewesen sein. Beispiele für solche kleinformatigen Gemälde sind durchaus bekannt.