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Die ausführliche Geschichte des ersten punischen Krieges (264-241 v. Chr.) des führenden Humanisten der Zeit war sofort ein Erfolg. Leonardo Bruni (um 1370-1444) verfasste seinen Bericht als Ersatz für die nicht erhaltene zweite Dekade von Livius' umfassender Geschichte Roms. Der Commentarius de bello Punico basiert zum grossen Teil auf den Büchern I und II des griechischen Geschichtsschreibers Polybius. Bruni verwendete auch noch andere Quellen, was ihn - neben seinem kritischen Urteil - zum ersten Historiker im modernen Sinne machte. Er engagierte sich ausserdem für die Volkssprachen und liess den Punischen Krieg von einem unbekannten Freund ins Italienische übersetzen.
Die interessanten Zeichnungen, hauptsächlich von geographischer oder kartographischer Natur, scheinen die persönliche Interpretation des Kopisten, Johannes de Justinopolis (heute Koper oder Capodistria) widerzuspiegeln. Die Tatsache, dass Johannes nicht in Italien arbeitete, sondern in Zara (heute Zadar), auf der anderen Seite des adriatischen Meeres, mag ihn dazu bewogen haben, Karten hinzuzufügen, um die Standorte der beiden feindlichen Parteien besser zu verdeutlichen. Diese Handschrift des Johannes bietet nicht nur eine lokale Gestaltung der Erzählung, sondern ermöglicht auch einen weiten Blick auf den kulturellen Einfluss der italienischen Literatur. Da kaum Manuskripte aus solchen von den Venezianern kontrollierten Städten wie Zara erhalten sind, ist dieses Exemplar von grosser Bedeutung.